Landrat a.D. Karl Eyerkaufer ehrt langjährige Mitglieder im SPD-Ortsverein Linsengericht

Bernd Becker mit Willy-Brand-Medaille ausgezeichnet

Kommen auf gemeinsam 140 Jahre Mitgliedschaft in der SPD. Von links:  Bernd Becker (50 Jahre), Hans Jürgen Wolfenstädter (40 Jahre) und Alfred Fäth (50 Jahre) – geehrt von Landrat a.D. Karl Eyerkaufer.

Kommen auf gemeinsam 140 Jahre Mitgliedschaft in der SPD. Von links:  Bernd Becker (50 Jahre), Hans Jürgen Wolfenstädter (40 Jahre) und Alfred Fäth (50 Jahre) – geehrt von Landrat a.D. Karl Eyerkaufer.


Es war ihm sichtlich eine ganz besondere Ehre, dass er seinem langjährigen Wegbegleiter in Kommunal- und Kreispolitik nicht nur zur 50-jährigen Mitgliedschaft in der SPD gratulieren konnte, sondern ihm auch die Willy-Brand-Medaille als höchste Auszeichnung der Sozialdemokratischen Partei überreichen durfte: Landrat a.D. Karl Eyerkaufer würdigte das jahrzehntelange kommunalpolitische Engagement seines Parteifreundes Bernd Becker, SPD-Fraktionsvorsitzender im Linsengerichter Gemeindeparlament und Kreistagsabgeordneter, mit einem augenzwinkernden Einblick in gemeinsame Zeiten, die bereits 1972 während der Bildung des Main-Kinzig-Kreises begonnen hatten. Und noch ein Linsengerichter SPD-Mitglied konnte Eyerkaufer mit der Goldenen Nadel für 50 Jahre Mitgliedschaft ehren: Alfred Fäth, gebürtiger Bieberer, viele Jahre aktives Mitglied im Ortsbeirat seiner „Wahlheimat“ Altenhaßlau und seit 2004 Ehrengemeindevertreter freute sich über die Auszeichnung. „Noch nicht ganz die Goldene“, überreichte der Ex-Landrat Hans Jürgen Wolfenstädter, der seit 40 Jahren in der SPD aktiv ist und zurzeit den Ortsverein als Vorsitzender führt.

„Wir waren in unseren Anfangszeiten offenbar politisch so gefährlich, dass sich sogar der Verfassungsschutz für uns interessiert hat“, erinnerten sich der 75-jährige Becker und Eyerkaufer an ihre gemeinsamen Anfangszeiten. Doch aus Eyerkaufer wurde der Landrat des Main-Kinzig-Kreises und Bernd Becker arbeitete lange Jahre als Lehrer und stellvertretender Schulleiter an der Kopernikusschule Freigericht.

Mit seiner Beharrlichkeit und seinem „langen Atem“ habe Bernd Becker viele wichtigen Entscheidungen in der Gemeinde und auf Kreisebene mitgestaltet. Er sei vorrangig daran beteiligt gewesen, dass in Linsengericht eine SPD-Mehrheitsfraktion mit ihrem Bürgermeister der Gemeinde voransteht.

Mit der Willy-Brand-Medaille in Händen versprach Becker seinen Parteifreunden, sich noch nicht zur Ruhe setzen zu wollen – „Wenn Ihr das wollt, mache ich noch ein bisschen weiter.“ Zwar wird Becker sich nicht noch einmal um ein Mandat im Kreistag bewerben, doch als Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Linsengerichter Gemeindevertretung möchte er die Geschicke seiner Gemeinde noch eine Weile mit begleiten.

Vom „Ärger mit meinem Vater“ sprach Alfred Fäth, als er sich 1965 für einen Eintritt in die SPD entschied. „Ich habe diesen Schritt allerdings nie bereut“, so der Geehrte, der sich besonders in den 80er und 90er Jahre im Ortsbeirat Altenhaßlau engagierte. Die Auszeichnung zum Ehrengemeindevertreter erhielt er schließlich für seine langjährige aktive Mitarbeit insbesondere im Bauausschuss dieses Gremium.

Ebenfalls ein „Wahl-Linsengerichter“ ist der in Offenbach geborene Hans Jürgen Wolfenstädter, der 1975 in die Partei eintrat und mittlerweile dem SPD-Ortsverein als Vorsitzender voransteht. Auch Wolfenstädter ist seit 2004 Ehrengemeindevertreter und steht im aktuellen Gemeindeparlament dem Ausschuss für Soziales, Kultur, Jugend, Sport und Senioren als Vorsitzender vor. Als ein großer Erfolg entpuppte sich die jüngste Initiative des Großenhäusers: Er rief die Linsengerichter Bürgerfahrten ins Leben, die Bürgerinnen und Bürger jeden Alters auf mehrere Tagesfahrten im Jahr zu interessanten Zielen und mit buntem Begleitprogramm einladen. Diese erfreuten sich vom Start an einer großen Beliebtheit, was sich nicht zuletzt daran zeigt, dass in der Regel nicht nur ein sondern zwei Busse eingesetzt werden.

Karl Eyerkaufer nahm die Ehrungen zum Anlass, sich bei den Linsengerichtern für ihr soziales Engagement zu bedanken. So haben nicht nur die SPD-Senioren 60plus den Bau eines Hauses mit Namen „Linsengericht“ in seinem Sri Lanka-Projekt Beruwala finanziert, sondern eine thailändische Familie konnte in die „Casa Wolfi“ – gestiftet von Hans Jürgen Wolfenstädter - einziehen. Und demnächst, so der Ex-Landrat, werde es ein drittes Linsengerichter Haus von Erika und Bernd Becker geben.

Mit einer Urkunde wurden schließlich die fünf Ortsvereinsmitglieder Erika Becker, Thomas Arnold, Artur Bock, Jürgen Brandes und Hans Jürgen Wolfenstädter ausgezeichnet, die im Sommer an einer politischen Weiterbildung in der Bundeshauptstadt teilgenommen hatten. Der Abend im Dorfkrug in Eidengsäß klang in gemütlicher Runde aus. Allerdings, so kündigte Hans Jürgen Wolfenstädter am Rande an, werde man sich in den nächsten Monaten nicht entspannen können: „Wir starten jetzt noch vor Weihnachten durch und gehen die anstehende Kommunalwahl an.“